Stell dir eine Situation vor, die für dich aktuell wichtig ist. Erzähle diese in deinen Gedanken einem fünfjährigen Kind als Märchen. Welche Figuren gibt es: Hexe, Prinz, Superheldin, böse Schwester, Glückskind, tollpatschige Maus, Monster…? Wie ist die Geschichte aufgebaut? Welches Ende hat die Geschichte verdient? Könntest du dir auch ein alternatives Ende vorstellen?
Ein Situation, dass dich länger beschäftigt, kann oft festgeschriebene Vorstellungen über Aktion und Ausgang haben. „Das ist völlig klar, dass meine Mutter so reagiert!“ „Wenn der Kollege dieses Projekt in die Hand nimmt, dann kann es nichts werden!“
Finde die richtige Märchenfigur
Nun setzt du diese Handlung in einen anderen Kontext und erzählst sie als Geschichte einem Kind. Du kannst dir überlegen, welche Akteure es gibt. Du selber bist auch eine Figur in deinem Märchen. Erzähle diese Geschichte aus der Sicht deiner Gestalt heraus: „…und dann hat die Prinzessin den alten besserwisserischen König getroffen. Er schaute sie grimmig an und sagte…“
Damit ein Kind dich versteht, musst du eine andere Sprache wählen und das erfordert, andere Worte auszusuchen. Wenn du über deine Situation schon öfter geredet hast, kann es sein, dass du immer wieder ähnliche Phrasen benutzt. Schau quasi von oben auf die Marionettenbühne und lass die Puppen tanzen.
Suche nach alternativen Ausgängen deiner Geschichte
Aus dieser neuen Perspektive kann es passieren, dass dir Dinge auffallen, die du vorher nicht gesehen hast. Du kannst auch ausprobieren, die Figuren anders agieren zu lassen, als sie es bisher getan haben. Vielleicht ergibt sich damit sogar ein anderes Ende. Spiele gedanklich unterschiedliche Varianten durch und überlege, ob dir eine davon im echten Leben auch gefallen könnte.
Wir wünschen dir viel Spaß beim ausprobieren und freuen uns auf eine Diskussion mit dir!