Deeskalation mit Ich-Botschaften

Wie du konstruktiv deine Sichtweise schildern kannst

Ist ein Streit außer Kontrolle geraten? In diesem Artikel geht es darum wie Ich-Botschaften die Deeskalation von Konflikten vorantreibt.

Es ist so unverantwortlich von dir, immer gedankenlos so viel Geld für Unwesentliches auszugeben!

„Das ist mein Bereich. Der geht dich gar nichts an!“ 

Hast du so eine Aussage schon mal gehört oder entgegennehmen müssen? Wie ist es dir dabei gegangen? Hat es dich geärgert, verletzt oder hast du dich vielleicht sogar angegriffen gefühlt?

In diesem Beispiel reden wir von einer Du-Botschaft: „Du bist so … Immer machst du … Nie machst du…“ Wie du das besser formulieren kannst werde ich dir nun schildern.

Du-Botschaften stacheln an, Ich-Botschaften entschärfen

Die Du-Botschaft ist meist pauschal, blockierend und abwertend. Die direkte Anrede fordert unser Gegenüber auf, sich zu verteidigen oder zum Angriff überzugehen. Die Folge ist oft die Eskalation des Streits.

Ein erprobtes Mittel der Deeskalation ist, mit Ich-Botschaften zu kommunizieren. Dabei ist es wichtig, auf eine konkrete Situation zu referenzieren und zu erläutern, wie es mir damit geht.

„Ich habe die Rechnung für die neuen Stifte im Büro gesehen. Sie haben 200 Euro gekostet. Ich ärgere mich, weil ich nicht verstehe, wieso du für Stifte so viel ausgegeben hast.“

Wenn die Aussage als Ich-Botschaft getroffen wird, beschreibe ich meine Wahrnehmung aus meiner Sicht und gebe beobachtbare Fakten wieder. Deshalb kommt meine Gesprächspartnerin nicht in Bedrängnis, sich rechtfertigen zu müssen.

Diese Form der Kommunikation wirkt oft als Deeskalation. Das Konfliktthema ist zwar nicht mit einer Aussage erledigt, aber es eröffnet ein breites Feld für eine Diskussion. Eine persönliche und konkrete Wahrnehmung ist ein Bericht über den eigenen Eindruck.

Ich-Botschaften schaffen Vertrauen und Verständnis

Als nächstes lasse ich mein Gegenüber auch wissen, wie es mir dabei geht. Wir respektieren unsere gegenseitigen Wahrnehmungen und Gefühle viel leichter als Anschuldigungen.

Vorsicht sei geboten bei Sätzen wie: „Ich finde, dass du launisch bist.“ Solche Aussagen sind ein Wolf im Schafspelz. Damit gaukeln wir nur vor, offen zu sein und aus der eigenen Perspektive zu sprechen.

Ich-Botschaften hingegen schaffen eine Atmosphäre von Vertrauen und Verständnis. Sie eröffnen einen Raum für wertschätzende und tiefe Diskussionen, in denen jeder Gesprächsteilnehmer gehört wird.

Probiere es einfach mal aus!

Coaching-Übung:

Konflikte deeskalieren mit Ich-Botschaften:

Schildere in einem Konflikt deine Wahrnehmungen, ohne dabei einen „Du bist…“ Satz zu verwenden. Wenn du dabei öfter mal in die alte Kommunikation zurückfällst, macht das nichts. Es ist noch keine Meisterin vom Himmel gefallen.

Wenn du dich bei der Kommunikation in Du-Botschaften ertappst, wiederhole in Gedanken den gleichen Satz als Ich-Botschaft. Das ist eine gute Übung, um dich daran zu gewöhnen.

Ich wünsche dir viel Erfolg und Spaß. Lass uns an deinen Erfahrungen mit diesem Ansatz teilhaben!

Manuela

Manuela

Ich bin Manuela Grundner und beruflich eine bunte Hündin. Als Raumschafferin gestalte ich in Organisationen einen Platz, an dem verschiedene Ideen, Kompetenzen und Meinungen zueinander finden. Als Konfliktreglerin beleuchte und entwickle ich mit humorvollem Scharfblick die Kommunikations- und Konfliktkultur in Teams und Organisationen. „Ins Tun kommen und Klarheit schaffen sind dabei meine Lieblingszutaten.“

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